Melange curieux des meilleures pieces. Attribuees a Mr. de Saint-Evremond. Et de quelques autres Ouvrages Rares ou Nouveaux. Troisieme edition ou l'on a retranche plusieurs Pieces, pour en ajouter de plus interessantes. Enrichie de Figures gravees par B. Picart le Romain. 2 Bände.
Amsterdam, Covens & Mortier, 1726.
Kl.-8°. Jeweils mit Frontispiz und gestochener Titelvignette sowie 1 gestochenen Tafel. XXIV,(4),516,(4); (4)396,(50) S. Ganzlederbände der Zeit auf fünf unechten Bünden mit goldgeprägten Rückenschildchen und reich Rückenvergoldung.
„Lesenswürdige Sammlung der besten Stücke“ (Niceron) - Vgl. Cioranescu 60803 u. Cohen/R. 924; siehe auch Niceron, Nachrichten, Teil 7, 268. -
Charles de Saint-Évremond (1613 – 1703) gilt als großer Freigeist, dessen Gedankengebäude zwischen der Philosophie Michel de Montaignes und der der Aufklärer des 18. Jahrhunderts zu verorten ist. Seine Schriften – Briefe, Kritiken, Gedichte, kleine Theaterstücke und anderes - zeichnen sich durch ihre mitunter bissige Satire, durch ihre Urteilskraft und ihren vollendeten Stil aus. Abgesehen von Raubdrucken zirkulierten diese nur in handschriftlichen Kopien in seinem Freundeskreis. Eine Publikation zu Lebzeiten war nicht vorgesehen; nach seinem Tod besorgte Pierre de Maizeaux – so die Bestimmung de Saint-Evremond – im Jahre 1705 eine zweibändige Ausgabe seiner Werke. Diese erschien in London. Charles de Saint-Evremond diente im französischen Militär, zuletzt als Feldmarschall. Durch spöttische Bemerkungen geriet er in Ungnade und mußte über Holland nach England fliehen. Er verkehrte mit den Großen seiner Zeit und liegt in der Poets Corner in der Westminster Abbey begraben. - Vorliegend eine frühe Amsterdamer Augabe. - Die auf der Kupfertafel abgebildete Hortense Mancini war Nichte des Kardinals Jules de Mazarin, zu deren Umfeld de Saint-Evremond am Hofe Karl II. im Londoner Exil gehörte. -
Zustand: Einbände etwas berieben; Ecken und Kanten etwas bestoßen; Kapitale mit kleinen Fehlstellen; Kritzelei auf fliegendem Vorsatzblatt des 1. Bandes verso; Seiten etwas gebräunt und vereinzelt etwas stockfleckig.