Leopold Alois Hoffmann - Ninive. Fortgesetzte Fragmente über die dermaligen politischen Angelegenheiten in Ungarn. Nebst einer wichtigen Beilage. (Artikelnummer: )

[Hoffmann, Leopold Alois]. Ninive. Fortgesetzte Fragmente über die dermaligen politischen Angelegenheiten in Ungarn. Nebst einer wichtigen Beilage.

Gedruckt im römischen Reiche, 1790.

149,(1) S. Papierumschlag der Zeit

Ein vom österreichischen Publizisten und Dramatiker Leopold Alois Hoffmann [Holzmann-Bohatta, Bd.1,3825] verfasstes Pamphlet, welches sich gegen die Ungarn richtet und versucht, sie zu verunglimpfen. Der zum Zeitpunkt des Verfassens anonym und reaktionär auftretende Autor fürchtete freiheitliche Bestrebungen der ungarischen Nationalisten im Sinne der Französischen Revolution und wollte mit den beiden Schriften „Babel“ und „Ninive“ die deutsch-österreichische Staatsobrigkeit warnen. -

Zum Druckort und Erscheinungsjahr unterschiedliche Angaben: Weller Fingierte Druckorte I, S. 143: Salzburg, Mayr; Holzmann-Bohatta I, 3825: Wien 1791; Wurzbach IX, 163: Wien 1790. -

Leopold Alois (eigentlich Franz) Hoffmann (1760 - 1806/ auch 1748 – 1806), geboren in Nordböhmen, entstammte einfacheren Verhältnissen und schaffte es dennoch, in Breslau und Wien Philosophie und Jurisprudenz zu studieren. Er entwickelte im Laufe seines Lebens eine rege publizistische Tätigkeit, machte sich auf literarischer Ebene jedoch keinen Namen. Er verfasste auch unter verschiedenen Pseudonymen. Nach einer fünfjährigen Professur für deutsche Sprache an der Universität Pest wurde er 1790 von Leopold II als ordentlicher Professor an die Universität Wien berufen. Ehemals (1783 bis 1788) den Freimaurern zugetan (einige seiner frühen Schriften sind aufklärerischen und freimaurerischen Inhalts) und auch als Mitglied der Jacobiner änderte sich nach der Französischen Revolution seine Haltung ihnen gegenüber. Er entwickelte sich zum fanatischen Reaktionär und als Spitzel und Vertrauter der Polizei verriet er erst noch in Pest und später dann in Wien viele seiner früheren aufklärerischen Freunde an die Obrigkeit. Er verfasste einige, meist anonyme Schriften gegen die Freimaurer, um von Staatsseite Unterstützung für ein Vorgehen gegen sie zu bekommen. Sehr gefürchtet waren auch seine Veröffentlichungen in der „Wiener Zeitschrift“, die in der Zeit vom Dez. 1791- bis Sept. 1793 vierteljährlich erschien. Laut Constantin von Wurzbach, Verfasser des Werkes „Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich“ war „sein Hauptgeschäft aber Spionage und Denunciation. (…) Hoffmann, selbst Mitglied der letztgenannten Vereine (= Jakobiner) hatte also eine reiche Ernte vor sich; da er leider hohen Ortes Gehör fand, leistete er Außerordentliches und machte viele Menschen unglücklich“ (Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich, neunter Teil, 1863). Dafür erntete er später, als seine zweifelhafte Nebentätigkeit öffentlich wurde, in hohem Maße Verachtung und als plötzlich Leopold II verstarb, war dieser Umstand auch das Ende von Hoffmann’s Karriere. Frühzeitig in den Ruhestand versetzt, zog er sich nach Wien zurück und „wo er endlich im Alter von 58 Jahren mit dem schmachvollen Andenken eines elenden Verleumders und tödtlichem Gram verfolgt, starb“ (ebda). -

Zustand: Umschlagpapier leicht angeschmutzt, Umschlagecken mit kleinen Knickfalten (Eselsohren); Ecken und Kanten berieben und bestoßen; Kapitale beschädigt; Seiten papierbedingt gebräunt und stellenweise gering stockfleckig;

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