Rudolf Buttmann. Der bayerische Landtagsskandal vom 17. Juni 1932. (...) (Artikelnummer: )

Rudolf Buttmann MdL. Fraktionsführer der NSDAP. Der bayerische Landtagsskandal vom 17. Juni 1932. Die Entrechtung von 1 270 792 Wählern durch den Landtags-Präsidenten.

München, Verlag der National-Sozialistischen Landtagsfraktion, 1932.

32 S. Orig.-Broschur.

Pamphletistisches Schriftstück, welches sich der juristischen Sprache bedient, um letztendlich aber der Sache der Nationalsozialisten Vorschub zu leisten. Geschrieben vom Fraktionsvorsitzenden der Münchener NSDAP, dem Juristen Dr. Rudolf Buttmann (1885-1947) anlässlich des Eklats (von Buttmann als „Skandal“ betitelt) rund um die Bayerische Landtagssitzung am 17.6.1932. Mitglieder der NSDAP-Fraktion (darunter z.B. der Oberbürgermeister aus Lindau-Aeschach Ludwig Siebert) wurden „wegen Erscheinens in Parteiuniform (…) auf Grund des § 31 Abs.2 der Gesch. O (…) aus dem Saal gewiesen, dann für die folgenden 8 und endlich für die folgenden 20 Sitzungstage ausgeschlossen (…).“ (aus dem Eintrag des Sprechregisters vom 17.6.1932). Dieser Ausschluss betraf letztendlich die 43 Mitglieder der Fraktion, die bei den letzten freien Wahlen des bayerischen Landtages am 24.04.1931 in den Landtag gewählt wurden. Einer Berufung gegen diese Auflagen wurde nicht stattgegeben.
Die Partei befand sich im Aufwind und somit wurde am 30.Juni Klage beim Staatsgerichtshof gegen diesen Beschluss eingereicht.

Es ist eine Schmähung der demokratischen Werte, wenn Buttmann über eine „unerhörte Verhöhnung der heiligen Volksrechte“ und dem „hinsterbenden Parlamentarismus in Deutschland“ lamentiert und durch den Ausruf „O Paulskirche, was ist aus deinen hehren Idealen geworden!“ die Nationalversammlung und die ersten Schritte zum nationalen Parlament ad absurdum führt – vor allem, wenn man dann die de facto Auflösung des Parlaments nur einige Monate (März 1933) später bedenkt. 
Buttmann, dessen Streben nach höheren Ämtern unter den Nationalsozialisten verwehrt wurden, erhielt 1935 den Posten des Generaldirektors der Bayerischen Staatsbibliothek. Durch die Amerikaner im Mai 1945 interniert, endete diese Karriere und nach seinem Tod 1947 wurde Buttmann posthum durch die oberbayerische Berufungskammer in die Gruppe der „Minderbelastenden“ eingeordnet. 

Zustand: Einband berieben, mit Randläsuren und etwas fleckig; Ecken und Kanten berieben und bestoßen; Seiten stärker gebräunt; auf S. 13 und 16 einzelne Passagen geschwärzt.

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